Motorschmiersystem: Wie funktioniert die Motorschmierung?
Das Schmiersystem ist integraler Bestandteil jedes Kolbenverbrennungsmotors und für die Motorschmierung und damit den reibungslosen Motorbetrieb zwingend erforderlich.
Ohne die Schmierung des Motors mit Öl wäre der Motor nicht funktionsfähig bzw. könnte er, aber nur für kurze Zeit.
Inhalt
- Motorschmiersystem und seine Funktion
- Das Motorschmiersystem muss Folgendes gewährleisten
- Die gebräuchlichsten Methoden zur Motorschmierung
- 1. Druckschmierung
- 2. Schmierung bei trockenem Kurbelgehäuse
- 3. Schmierung mit einer öligen Mischung
- Wie bewegt sich Motoröl durch das Schmiersystem?
- Komponenten des Motorschmiersystems
- Schmiersystem und Motoröl
- Was sollten Sie nicht vergessen
Motorschmiersystem und seine Funktion
Die Hauptaufgabe des Motorschmiersystems besteht darin, die einzelnen Teile des Motors während des Betriebs mit ausreichend Motoröl zu versorgen. Dabei muss auch auf den richtigen Öldruck geachtet werden.
Öldruck-Warnleuchte: Was ist das Problem?
Die Öldruckwarnleuchte auf dem Armaturenbrett signalisiert einen Abfall des Motoröldrucks. In diesem Fall besteht die Gefahr einer unzureichenden Schmierung einzelner Motorkomponenten, was zum Festfressen des Motors führen kann.
Das Motorschmiersystem muss Folgendes gewährleisten:
- Schmierung – Reduzierung der Reibung zwischen beweglichen Teilen des Motors, so dass es nicht zu Blockaden kommt
- Kühlung – Ableitung der Wärme von Stellen (Komponenten), die nicht gekühlt werden können Kühlmittel
- Abdichtung – Abdichtung der Kontaktflächen zwischen Kolben und Zylinder, damit das Eindringen von Gasen aus dem Brennraum um den Kolben möglichst gering ist
- Reinigung - Entfernung von Metallabrieb, Ablagerungen und Rückständen nach der Verbrennung des Gemisches
- Schutz der Metallteile vor Korrosion
- Reduzierung des Motorgeräuschs - Ölfilm entsteht Kontaktflächen dämpfen Geräusche und Vibrationen
Die gebräuchlichsten Methoden zur Motorschmierung:
- Druckschmierung
- Schmierung mit trockenem Kurbelgehäuse
- Schmierung mit ölhaltigem Gemisch
1. Druckschmierung
Druckschmierung wird in Viertakt-Kolbenverbrennungsmotoren eingesetzt. Die Ölpumpe saugt Motoröl aus der Ölwanne durch ein Sieb an und fördert es durch die Schmierkanäle zu den geschmierten Teilen des Motors.
In den meisten Fällen werden jedoch neben dem Sieb noch andere Reiniger (Ölfilter) zur Reinigung des Öls eingesetzt. Von den geschmierten Stellen läuft das Motoröl zurück in den Ölsumpf.
2. Schmierung bei trockenem Kurbelgehäuse
Diese Art der Schmierung wird vor allem in Offroad- und Sportwagen eingesetzt. Bei diesem Schmierverfahren wird das in den Ölsumpf fließende Motoröl von einer Saugpumpe in den Öltank gepumpt.
Ölfilter: Wozu dient er und wann ist ein Austausch wichtig?
Aus diesem Öltank fördert die zweite Ölpumpe Motoröl durch den Ölfilter zu den geschmierten Teilen des Motors. Dadurch ist eine zuverlässige Schmierung auch bei sehr großen Schräglagen des Fahrzeugs oder bei großen Fliehkräften durch schnelle Kurvenfahrten gewährleistet.
3. Schmierung mit einer öligen Mischung
Dies ist die einfachste Möglichkeit, den Motor zu schmieren. Bei dieser Schmiermethode wird das Schmieröl direkt dem Kraftstoff zugesetzt. Der Motorenhersteller gibt das Mischungsverhältnis von Öl und Kraftstoff an, es liegt jedoch zwischen 1:20 und 1:100.
Die Schmierung mit einem Ölgemisch wird bei Zweitaktmotoren von Motorrädern, Rasenmähern oder Kettensägen oder kleinen Arbeitsmaschinen eingesetzt. Bei heutigen Viertakt-Automobilmotoren ist jedoch die Druckschmierung die am weitesten verbreitete Methode der Motorschmierung.
Wie bewegt sich Motoröl durch das Schmiersystem?
Am Anfang befindet sich Motoröl im Ölsumpf. Aus der Ölwanne wird das Motoröl mittels der Ölpumpe durch den Saugkorb in den Ölreiniger (Ölfilter) gesaugt. Vom Ölfilter gelangt das Öl dann zur Kurbelwelle, wo die Hauptlager der Kurbelwelle über separate Kanäle geschmiert werden.
Von den Hauptlagern der Kurbelwelle gelangt das Öl in die Pleuellager. Motoröl gelangt jedoch auch zum Zylinderkopf, wo es den Ventilmechanismus schmiert. Den Pleuellagern folgen Kolben und Zylinder, die über Düsen geschmiert werden. Diese Düsen sprühen Öl auf die Zylinderwände.
Motorkolben: Wie funktionieren sie?
Bei manchen Motoren kühlt Motoröl jedoch auch die Kolben. Hierzu werden spezielle Düsen verwendet, die Öl in den Kolbenboden sprühen. Die Kolben haben am Umfang runde Löcher und Nuten für Kolbenringe (Abdichten und Abstreifen).
Kolbenringe: Welche Funktion und Art haben sie?
Der Abstreifring verteilt das Motoröl an den Zylinderwänden, das dann durch die Rundlöcher des Kolbens zurück in den Motorölsumpf fließt.
Komponenten des Motorschmiersystems
- Ölwanne
- Ölpumpe
- Motoröldrucksensor
- Motorölstandsensor
- Reduzierventil
- Ölreiniger
- Ablassventil
- Rückschlagventile
1. Ölwanne
Der Ölsumpf dient als Vorrat an Motoröl für den Motor, umschließt aber auch das Kurbelgehäuse von unten. Eine Dichtung zwischen Kurbelgehäuse und Ölwanne verhindert das Austreten von Öl durch die Verbindung dieser beiden Teile.
Um eine zuverlässige Ölansaugung über die Ölpumpe zu gewährleisten, ist der Ölsumpf mit Trennwänden ausgestattet, die ein Austreten von Öl aus der Ansaugstelle der Pumpe verhindern.
Die Oberfläche der Ölwanne dient nicht nur als Abdeckung des Kurbelgehäuses, sondern auch als Kühlfläche. Aus diesem Grund sind die Ölwannen einiger Motoren mit Kühlrippen ausgestattet, die zur Kühlung des Motoröls beitragen.
2. Ölpumpe
Die Ölpumpe transportiert Motoröl zu den Schmierstellen und sorgt dabei für ausreichend Druck. Die Ölpumpe ist daher ein wesentlicher Bestandteil jedes Druckschmiersystems.
3. Motoröldrucksensor
Dieser Sensor dient zur Kontrolle des Motoröldrucks. Der Drucksensor befindet sich in der Druckleitung des Schmiersystems hinter der Ölpumpe. Bei ausreichendem Öldruck drückt er das Motoröl gegen die Membran des Schaltkontakts, die mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist.
In diesem Fall wird die Verbindung zum Fahrzeugrahmen unterbrochen, was zum Erlöschen der Öldruckwarnleuchte führt. Wenn der Druck nicht ausreicht, leuchtet die Öldruckwarnleuchte auf und bei einigen Fahrzeugen geht der Motor in den Notbetrieb.
4. Motorölstandsensor
Es dient zur Kontrolle des Motorölstands. Bei niedrigem Motorölstand sendet dieser Sensor ein Signal an das Motorsteuergerät, wodurch die Motorölstandsanzeige aufleuchtet.
5. Reduzierventil
Es befindet sich hinter der Ölpumpe und verhindert, dass der Öldruck zu hoch wird. Ein zu hoher Öldruck ist unerwünscht, da er Dichtungen, Ölleitungen, Schläuche, Ölreiniger usw. gefährdet.
6. Ölreiniger
Ein Ölreiniger ist ein Ölfilter, der Verunreinigungen aus Motoröl entfernen soll. Bei Automotoren befindet sich dieser Filter im unteren oder mittleren Teil des Motors.
Der Ölfilter dient dazu, eine vorzeitige Verschlechterung des Motoröls zu verhindern, die durch im Öl enthaltene feste Verunreinigungen wie Metallabrieb, Ruß, Staub usw. verursacht wird.
Das Filtern dieser Verunreinigungen verlängert die Lebensdauer des Motoröls und damit auch dessen Wechselintervall.
7. Ablassventil
Es befindet sich am häufigsten im Körper des Ölfilters. Bei Verstopfung des Ölfilters sorgt das Ablassventil für die Versorgung des Motors mit ungereinigtem Motoröl.
Somit wird der Motor mit ungereinigtem Öl geschmiert, was sicherlich ein besserer Fall ist, als wenn er nicht geschmiert würde.
8. Rückschlagventile
Sie befinden sich in den Zu- und Ablaufleitungen des Schmiersystems. Bei ausgeschaltetem Motor verhindern diese Ventile, dass Öl in den Ölsumpf zurückfließt. Nach dem Starten des Motors wird dank dieser Ventile die vollständige Schmierung in viel kürzerer Zeit erreicht.
Schmiersystem und Motoröl
Motoröl ist im Motor hohen thermischen, chemischen und mechanischen Belastungen ausgesetzt. Verbrannte Gase und Luft dringen in den Kurbelgehäuseraum zwischen Kolben und Zylinder ein und beschleunigen so die Zersetzung des Motoröls.
Auch Verunreinigungen wie Straßenstaub, Asphalt, Abrieb von Metallteilen des Motors, Wasser oder eindringendes Kühlmittel tragen zur Ölzersetzung bei. Mechanische Verunreinigungen des Öls durch Staub und Metallabrieb lassen sich jedoch relativ einfach mit einem Ölreiniger (Ölfilter) entfernen. Bedenken Sie, dass eine Ölzersetzung durch chemische Einflüsse nicht verhindert werden kann.
Motorölklassifizierung erklärt
Abhängig von der gefahrenen Kilometerzahl oder dem Zeitintervall schreibt der Motorenhersteller Ölwechselintervalle und die richtige Motorölspezifikation vor. Unabhängig vom Wechselintervall sollten Sie den Motorölstand regelmäßig prüfen.
Zu hoher Motorölverbrauch: Was ist das Problem?
Jeder Motor hat einen normalen Motorölverbrauch, auch wenn alles in Ordnung ist und keine Fehlfunktion oder Verschleiß eines Teils vorliegt, was zu einem übermäßigen Motorölverbrauch führen könnte.
Der Motorenhersteller gibt den Motorölverbrauch an. Dieser normale Motorölverbrauch tritt auf, wenn das Öl in den Brennraum gelangt.
Was sollten Sie nicht vergessen
- Verwenden Sie das vom Motorenhersteller vorgeschriebene oder freigegebene Motoröl.
- Kontrollieren Sie regelmäßig den Motorölstand.
- Wechseln Sie das Motoröl regelmäßig, spätestens jedoch gemäß den vom Hersteller festgelegten Intervallen.
- Wechseln Sie den Motor Öl nur bei warmem Motor
- Beim Wechsel des Motoröls muss auch das Öl gewechselt werden, und der Ölfilter